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EPEX SPOT: Wie funktioniert der Stromhandel?

Definition

Auf dem zentraleuropäischen Spotmarkt für Energie, der European Power Exchange (EPEX SPOT) in Paris, werden kurzfristig lieferbare Strommengen gehandelt. Dort stehen sich, wie auf jedem Marktplatz, Käufer und Verkäufer gegenüber, wobei der Großteil des Handels von Strom heute nicht mehr auf dem Parkett stattfindet, sondern computergesteuert oder telefonisch abläuft. Die EPEX SPOT beliefert Österreich, Deutschland, Frankreich und die Schweiz und nimmt somit eine zentrale Stellung im europäischen Stromhandel ein.

Im Unterschied zum Terminmarkt der EEX in Leipzig werden auf dem Spotmarkt der EPEX in Paris kurzfristig lieferbare Strommengen und nicht langfristige Stromliefervereinbarungen (“Terminkontrakte” oder “Futures”) gehandelt. Die kurzfristig gehandelten Strommengen werden entweder einen Tag im Voraus, also einen Tag vor der physischen Lieferung des Stroms vom Produzenten oder Händler zum Abnehmer, im Day-Ahead-Handel verkauft oder sogar am Tag der physischen Lieferung des Stroms selbst im Intraday-Handel.

Die Handelseinheit an der EPEX SPOT sind Megawatt (MW). Zu dem an der Börse bezahlten Preis für ein Megawatt kommt allerdings noch Gebühren und Steuern hinzu.
Während die meisten Strommengen in Österreich nicht an der Börse sondern im OTC-Handel (“over the counter”) verkauft werden, also in außerbörslichen, meist langfristigen Direktverträgen zwischen Produzenten und Abnehmern, werden an Strombörsen die restlichen Mengen gehandelt.
Da im Gegensatz zum direkten OTC-Handel zwischen zwei Vertragspartnern der Börsenhandel zwischen verschiedenen markterfahrenen und hochliquiden Handelspartnern abläuft, bildet die Energiebörse auch eine Art Clearing-Stelle, die Zahlungsausfällen vorbeugt.